Herderplatz-Dilemma

Die Ankündigung der Stadt Weimar, dass die endgültige Fertigstellung des Herderplatzes erst bis Mitte 2014 erfolgt, zeigt auch die fehlende Bereitschaft des Oberbürgermeisters Wolf (SPD), die Abwicklung und Kontrolle dermaßen bedeutender Projekte, zur Chefsache zu erklären. Stattdessen wird die Projektüberwachung offensichtlich ausschließlich an Planungsbüros, Baufirmen und an die  Fachämter delegiert.  Die verspätete Steinlieferung kann nicht über zahlreiche Mängel in der Planung, Organisation und Baubetreuung hinwegtäuschen. Darüber hinaus wird die Vertragsgestaltung aus unserer Sicht nicht der Bedeutung des Projektes und den Auswirkungen eventueller Zeitverzögerungen gerecht. Sämtliche Erklärungen der Stadtspitze, dass man für alle Eventualitäten gewappnet sei und die Fertigstellung bis spätestens zum Zwiebelmarkt 2013 gewährleistet wäre, haben sich als Luftnummern erwiesen.  All dies, wie auch die schleppende Einbeziehung zuständiger Gremien, führen nun zur mehr als peinlichen Verzögerung, die fatale Auswirkungen auf den Zwiebelmarkt 2013 haben könnte. Leider ist dies bei Bauprojekten der Stadt Weimar oft symptomatisch. Kaum eine Baustelle wird rechtzeitig, entsprechend der vorherigen Planung fertig. Die Kostenschätzungen werden häufig deutlich überschritten. Für zukünftige Projekte wird professionelleres Management eingefordert. Wir haben die Entwicklung zur Baumaßnahme am Herderplatz im Stadtrat thematisiert und Fragen nach eventuellen Vertragsstrafen gestellt.

Für die Fraktion
Norbert Schremb

PM-Genosse Steinbrück (SPD) vom 25.9.2013 zum HH-Entwurf 2014

Mit großer Freude haben wir die uns zugeleitete PM vom 25.9.2013 des Genossen Steinbrück (SPD) gelesen. Großartig seine Wertschätzung und seine Überzeugungen zum Erhalt eines der wichtigsten Projekte des weimarwerk bürgerbündnis: „Das beitragsfreie KITA-Jahr“. Wir zählen auf die Stimmen der Genossen im Zusammenhang mit der HH-Diskussion 2014.

Einige andere Äußerungen des Kreisvorsitzenden der SPD benötigen allerdings einer Klarstellung.

Den Vorwurf des Populismus weisen wir zurück. Mit dem Vertreter einer ehemaligen Volkspartei (SPD) treten wir  gerne in eine Diskussion über Bürgernähe ein. Dies ist ein Grundprinzip unseres Vereins. Die Bemerkungen zu Investitionen in Weimarer Ortsteilen (> hier Legefeld) sind völlig fehl am Platze. Wir unterstützen nach wir vor jede sinnvolle Investition in unseren hoch geschätzten Ortsteilen. Die erwähnte Maßnahme in Legefeld gehört dazu. Die Einwerfungen zur Kulturdienst GmbH sind interessant und offenbaren die politische Einstellung des Genossen Steinbrück. (> hier Subventionen/Profit) Nach Rücksprache mit Martin Kranz teilen wir mit, dass  die Kulturdienst GmbH allein für 2013 knapp 13.000,00 Euro an Kulturförderabgabe an die Stadt Weimar bezahlt. Die einzige Subvention die das Festival erhält, ist ein 50 %-Erlass an Sondernutzungsgebühren von ca. 7.300,00 Euro. Da nur 30 % der Besucher der Veranstaltung aus Weimar kommen, muss über die positiven Nebeneffekte (Übernachtungen, etc.)  nicht diskutiert werden. Genosse Steinbrück sollte vielmehr darüber nachdenken, welche kulturellen und finanziellen Verluste auf die Stadt zukämen, falls das Festival  nicht mehr in Weimar stattfinden würde.

Ansonsten werden wir uns nach Eingang des HH-Entwurfs mit allen relevanten Fragen beschäftigen. Wir kündigen hiermit an, dass wir zu gegebener Zeit alle Fraktionen des Weimarer Stadtrates einladen werden, damit möglichst ein überfraktioneller Konsens zur Verabschiedung des HH 2014  -noch in diesem Jahr – gefunden wird.

Weimar, den 25.9.2013
Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb

„Frühstücksdirektor“ Wolf

Im Nachgang zur Stadtratssitzung vom 18.9.2013 bedauert das weimarwerk bürgerbündnis, dass der dringliche Antrag „RAL-Gütezeichen – Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit gefunden hat. OB-Wolf (SPD) und die Fraktionen von SPD, Linken und Grünen haben keine Dringlichkeit erkannt, obwohl die Kostenübernahme für die Erstzertifizierung durch die IHK in Höhe von Euro 3.000,00 mit einer Zusage der Stadt bis zum 27.9.2013 verbunden war. Damit dokumentiert OB-Wolf aus unserer Sicht erneut, welchen geringen Stellenwert für ihn die heimische Wirtschaft hat. In verschiedenen Studien zur Wirtschaftsförderung von Städten und Gemeinden landet Weimar abgeschlagen auf hinteren Rängen. Das Arbeits- und Investitionsklima für Unternehmen wird oft als wenig wirtschaftsfreundlich eingeschätzt. Statt nun die Zertifizierung als Zeichen und Signal zu sehen, um Weimar als verlässlichen Partner von Industrie, Handwerk und Gewerbe zu etablieren und endlich einen Neuanfang zu machen, wird vielmehr die wichtige Initiative zunächst blockiert. Wieder einmal zeigt sich, dass der Sozialdemokrat lieber als „Frühstücksdirektor“ bei Firmenbesuchen in die Kamera lächelt, statt mit konkreten Projekten die Weimarer Wirtschaft zu fördern. Unsere Einschätzung wird durch den alljährlichen Antrag der Verwaltung zur Gewerbesteuererhöhung, die Konzeptionslosigkeit bei der Ansiedlung von Unternehmen und die fehlende Bereitschaft dafür zusätzliche Flächen zu entwickeln, untermauert. Die notwendigen Maßnahmen zur „Ertüchtigung“ der Restflächen im Gewerbegebiet in Legefeld können über das Kernproblem nicht hinwegtäuschen. Darüber hinaus gilt es, das Profil der Wirtschaftsförderung zu schärfen und sich nicht mit Doppelfunktionen, in der Verwaltung und städtischen Gesellschaften zu verzetteln. Das weimarwerk bürgerbündnis wir das Thema weiter aufgreifen.

Weimar, den 24.9.2013
Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb

 

Einladung zur Bürgersprechstunde

Das weimarwerk bürgerbündnis e.V. bietet allen Bürgerinnen und Bürgern in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit sich mit Vertretern der Fraktion zu Problemen, Vorschlägen und Ideen auszutauschen.

Der nächste Termin hierfür ist:
Mittwoch, der 25.09.2013 um 18:30 Uhr in der Gaststätte „Schwanseeschlößchen“
(Asbachstraße 24)
Als Ansprechpartner stehen Ihnen an diesem Tag u.a.  der Vereinsvorsitzende und Stadtrat Wolfgang Hölzer und Stadträtin Annette Projahn zur Verfügung.

Unabhängig von diesen Terminen besteht jederzeit die Möglichkeit über die Geschäftsstelle  telefonisch unter 03643.906722 oder per E-Mail unter info@weimarwerk.de direkt in Kontakt zu treten und individuelle Gesprächstermine zu vereinbaren.

Unsere Anfragen und Anträge zur Stadratssitzung am 18.09.2013

DS 159/2013
Anfrage zum Herderplatz
Der Oberbürgermeister wird im Zusammenhang mit dem Baumaßnahme Herderplatz um Beantwortung folgender Fragen gebeten:

  1. Mit welchen finanziellen Veränderungen rechnet die Verwaltung durch die deutliche Verlängerung der geplanten Baumaßnahme, u.a. im Hinblick auf das „Stehen“ der Baustelle über die Winterperiode und die damit verbundenen möglichen Schäden durch Frosteinwirkung auf nicht fertiggestellte Bauteile? Wie werden
    Mehrkosten haushaltsrechtlich behandelt?
  2. Mit welchen Beeinträchtigungen haben die Anwohner und vor allem die Gewerbetreibenden zu rechnen, welche Einschränkungen bestehen für den allgemeinen Verkehr (z.B. auch Müllabfuhr, Winterdienst etc.) für den geplanten Zeitraum und welche Möglichkeiten zur Unterstützung und Verbesserung der Situation sieht die Stadtverwaltung?
  3. In welcher Höhe wurden mit den Vertragsparteien, Planungsbüro und ausführende Baufirma, entsprechende Vertragsstrafen bei Nichterfüllung bzw. nicht fristgemäßer Auftragserfüllung vereinbart und welches Vorgehen ist diesbezüglich seitens der Stadt geplant?
  4. Welche Erfahrungen leitet die Stadtspitze aus dem bisherigen Verlauf der gesamten Baumaßnahme Herderplatz hinsichtlich Planung, Organisation, Baubetreuung und Kostenentwicklung ab und welche Konsequenzen werden gerade auch im Hinblick auf weitere massiv in das städtische Leben eingreifende Baustellen, wie z.B. die Neugestaltung der Steubenstraße/ des Frauenplanes, gezogen?


DS 160/2013

Antrag – Arbeit der Stadtbibliothek
Der Stadtrat beschließt:

  1. Der Oberbürgermeister wird gebeten, dem Hauptausschuss einen detaillierten Bericht vorzulegen, aus dem die Gründe für das Ausscheiden der bisherigen Leiterin der Stadtbibliothek ersichtlich werden. Darüber hinaus sollte die weitere Verfahrensweise zur Neuausschreibung/ -besetzung dargelegt werden.

 

  1. Durch die Kulturdirektion, als federführendes Amt, ist eineStellungnahme zur zukünftigen Ausrichtung der Weimarer Stadtbibliothek inklusive einer begründeten Schwerpunktsetzung zu erarbeiten und dem Kulturausschuss als Grundlage zur weiteren gemeinsamen Beratung im Oktober zu übergeben.
    Die Stadtbibliothek muss als Teil des städtischen Bildungs- und Kulturangebotes für alle Bürgerinnen und Bürger, speziell und ausdrücklich für Kinder und Jugendliche, verstanden werden. Sie soll vielfältige Möglichkeiten bieten, um Spaß am Lesen und Freude am Umgang mit  Büchern und Medien zu wecken und die Erlangung entsprechender Kompetenzen zu fördern. Ein attraktives Medienangebot, dass sich maßgeblich an der Kundennachfrage orientiert, stellt dafür eine wesentliche  Grundlage dar.

Begründung:
Das Ausscheiden der Leiterin der Stadtbibliothek kam für Außenstehende überraschend. In vielen Bereichen und Auf-gabengebieten der städtischen Einrichtung war in den letzten Wochen und Monaten vor dem Weggang ein „frischer Wind“ zu spüren. Es entsteht der Eindruck, dass dies in der Kulturdirektion nicht positiv gesehen wurde.Unverständlich ist in diesem Zusammenhang die vollkommen unzureichende Kommunikation der Stadtspitze. Bis heute fehlt, wie so häufig, eine (er-) klärende Stellungnahme.

Der Antrag zur Arbeit der Stadtbibliothek wurde im Punkt 2 durch den Oberbürgermeister übernommen und eine Bearbeitung zugesichert. Zum Punkt 1 besteht laut Prüfung des Rechtsamtes der Stadtverwaltung kein Befassungsrecht für den Stadtrat.


DS 109 b/2013

Änderungsantrag zum Antrag der FDP-Fraktion –  Ostumfahrung Weimar
Die Fortführung der Ortsumfahrung ab Schöndorf dient der Stadt Weimar als wichtige Grundlage für die zukünftige Stadtentwicklung und als Voraussetzung zur Lösung problematischer Verkehrssituationen innerhalb des Stadtgebietes.

Der Stadtrat bittet den Oberbürgermeister sich bei Land und Bund im Sinne des gültigen Stadtratsbeschlusses vom 25.03.2009 (DS 172 b/2008 ) für eine schnellstmögliche Aufnahme der Fortführung der Ostumfahrung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans einzusetzen.

Sollte die bisher mehrheitlich favorisierte Variante 4++ nicht umsetz- bzw.  realisierbar sein, ist der Oberbürgermeister aufgefordert, mit den Vertretern des Landes und des Bundes auf Grundlage der Eckdaten zu Entlastungseffekt, Flächenverbrauch, Bau- und Unterhaltungskosten, notwendigem Lärmschutz sowie dem Kosten-Nutzen-Faktor über die Umsetzung einer alternativen Trassenführung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Weimar zu verhandeln.  Besonderes Augenmerk ist dabei auf Maßnahmen zur Verwirklichung eines maximalen Lärmschutzes zu legen.
Im Ergebnis soll dem Stadtrat zeitnah, spätestens  zum 31.03.2014 eine mit dem Land abgestimmte Variante zur Fortführung der Ostumfahrung vorgelegt werden.

Begründung:
Angesichts der aktuellen Haushaltssituation auf Bundesebene haben nur jene Verkehrsprojekte Chancen auf Realisierung, für die ein vordringlicher Bedarf besteht. Die Erkenntnisse aus der Machbarkeitsuntersuchung 2010 bestätigen die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Ostumfahrung.

Unser Änderungsantrag wurde im Stadtrat mehrheitlich beschlossen. Der ursprüngliche Antrag der FDP sah eine Festlegung auf die Variante 1 (Tiefurt) für die Ostumfahrung vor. Das weimarwerk bürgerbündnis e.V. bleibt bei der bisherigen Ablehnung dieser Variante.

 

„Trenn Dich“ von überhöhten Abfallgebühren

Das weimarwerk bürgerbündnis begrüßt die verbesserte Informationspolitik der Stadt Weimar im Zusammenhang mit der weiteren Umstellung des Abfallentsorgungssystems. Die Werbekampagne löst allerdings nicht die zusätzlichen Belastungen, die auf die Weimarer Bürgerinnen und Bürger zukommen. Die Umstellung vom Bring- auf das Holsystem bedeutet für die Haushalte die Übernahme von zusätzlicher Verantwortung und Übertragung von Aufgaben, für die bisher die Stadtwirtschaft verantwortlich war. Mit dem Rückbau der Wertstoffsammelstellen werden die Platzprobleme auf teilweise jetzt schon zu kleinen Privatgrundstücken größer. Die Gefahr, dass noch mehr Müll in der Landschaft landet, ist wahrscheinlich. Bereits bei der Verabschiedung der letzten Abfallgebührensatzung (u. a. Umstellung des Entsorgungsrhythmus von 7 auf 14 Tagen) sind Gebührenerhöhungen von bis zu 30 % entstanden. Bisher ist nicht zu erkennen, dass die Weimarer Bevölkerung mit Gebührensenkungen für insgesamt weniger städtischen Service und mehr eigener Arbeit belohnt wird. Gerade die verantwortungsbewussten Menschen, die Müll vorbildlich reduzieren und sorgfältig trennen,  erhalten für ihre Bemühungen keinerlei Vergünstigungen. Im Klartext: Man zahlt für die Tonne und nicht für den Inhalt. Das weimarwerk bürgerbündnis wird die Thematik im Stadtrat und den zuständigen städtischen Ausschüssen weiter aufgreifen.

 

Weimar, den 11.9.2013

Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb
weimarwerk bürgerbündnis e. V.