Weltfremd?

Nachdem der Oberbürgermeister im Februar einen Prüfauftrag zur Überarbeitung der Abfallsatzung übernommen hatte, kam nun die von uns erwartete Reaktion der Behörde. Auf Nachfrage antwortete die Verwaltung in der letzten Stadtratssitzung, beide Satzungen hätten sich bewährt und speziell  zum Thema der Wahlmöglichkeit des Entsorgungsrhythmus, sei jede Umstellung eines Systems in der Übergangsphase problematisch und „die Aufgabe bisheriger Gewohnheiten wären oft schmerzlich,  die Einsicht der Notwendigkeit nicht immer gegeben“. Zur Frage der Schaffung echter Anreize zur Mülltrennung, z.B. durch Abschläge bei der Müllgebühr, wenn das Mindestvorhaltevolumen nicht genutzt wird, gab es als Antwort, dass dies in den Satzungen nicht vorgesehen sei. Die Forderung einer nachvollziehbaren Kalkulation hält man derzeit nicht für erforderlich, da die aktuellen Zahlen Bestandteil der gültigen Gebührensatzung sind. Darüber hinaus wird auch kein Handlungsbedarf für allgemein gültige Regelungen für Gewerbetreibende gesehen. Alles in allem sieht die Stadt im Geltungszeitraum bis 2014 keine Notwendigkeit einer Änderung der Abfall- und Abfallgebührensatzung. Faktisch widerspricht dies den vielfältigen Schreiben und Telefonaten, die uns in den vergangenen Monaten erreichten. Wir werden interessierte Bürgerinnen und Bürger nach der Sommerpause zu einer Veranstaltung einladen und mit Ihnen das weitere Vorgehen beraten. (Müll-Info Hotline 0162/10 259 11)
Zunächst jedoch wünschen wir Ihnen einen erholsamen Sommer.

Für die Fraktion
Norbert Schremb

Juristische Überprüfung

Als skandalös stuft das weimarwerk bürgerbündnis die Mehrheitsentscheidung des Weimarer Stadtrates zum Haus der Frau von Stein ein. Statt unverzüglich die Rückübertragung in die Wege zu leiten, erhält der umstrittene spanische Investor einen weiteren Zeitaufschub und soll sogar in neue Verhandlungen eingebunden werden.

Die Rechtslage ist aus Sicht des weimarwerkes eindeutig: Der seinerzeit geschlossene Vertrag wurde in wesentlichen Punkten nicht erfüllt. Abgesehen von der Nichteinhaltung der Investitionsverpflichtungen ist absehbar, dass auch das ursprüngliche Nutzungskonzept für das historisch bedeutende Haus nicht umgesetzt wird. Dies war jedoch die elementare Grundlage für den damals abgeschlossenen Vertrag. Andere Bewerber mit Alternativen  wurden mit dem Hinweis auf dieses Konzept bei der Vergabe nicht berücksichtigt und können sich zu Recht benachteiligt fühlen.

Das weimarwerk sieht die Stadt also nicht im Recht sondern in der Pflicht, die Rückübertragung in die Wege zu leiten. Die Stadtratsentscheidung vom 18.7.2012 werden wir deshalb vom Landesverwaltungsamt prüfen lassen. Darüber hinaus werden wir eine juristische Überprüfung des gesamten Vorgangs vornehmen lassen und abwägen ob weitere – notfalls gerichtliche Schritte – erforderlich sind, damit eine Rückübertragung doch noch möglich wird.

Weimar, den 19.7.2012
Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb

 

Wir sind umgezogen!

Die Geschäftsstelle des weimarwerk bürgerbündnis e.V. befindet sich seit dem 01.Juli in der Frauentorstraße 11 (1.OG, direkt über der Sparkasse).

Telefonisch sind wir derzeit kurzfristig leider nur mobil unter 0162.1025911 erreichbar.

weimarwerk bürgerbündnis e.V.
Frauentorstraße 11
99423 Weimar

Tel. mobil          0162.1025911
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Bananenrepublik Weimar?

Wie aus der heutigen Presseberichterstattung (TA und TLZ) hervorgeht, ist der wiedergewählte Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) offensichtlich gerade dabei, diverse Versprechen für  Wahlunterstützungen einzulösen. Mit der Einstellung der ehemaligen Geschäftsführerin der Linken in Thüringen als persönliche Referentin sowie einer Mitarbeiterin aus dem Wahlkreisbüro Weimar der Bundes-SPD setzt sich das Trauerspiel der Wolf`schen Personalpolitik fort.  Der Sozialdemokrat macht nicht einmal einen Hehl daraus, dass die Stellenbesetzungen politisch motiviert sind. Diese mittlerweile in allen „ehemaligen“ Volksparteien gängige Praxis ist einer von vielen Gründen für den Werteverfall in unserer Demokratie und für die Politikverdrossenheit vieler Menschen. Die fachliche Qualifikation spielt scheinbar keine wesentliche Rolle mehr, obwohl die Bezahlung der Stellen aus öffentlichen Steuergeldern erfolgt. Wir müssen aufpassen, dass sich diese – in Bananenrepubliken „bewährte“ Praxis –  nicht mehr und mehr in unserer Gesellschaft durchsetzt. Mit großer Sorge um unsere Stadt werden wir die weitere Personalentwicklung in der Stadtverwaltung und den städtischen Gesellschaften Weimars betrachten und kommentieren.

 

Weimar, den 3.7.2012

Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb
für das weimarwerk bürgerbündnis e. V.