Verfrühter Aprilscherz

Als verfrühten Aprilscherz bezeichnet das weimarwerk bürgerbündnis die heutige Erklärung der FDP Weimar, mit einem eigenen Antrag zum Haushalt 2010, eine Erhöhung der Kulturförderabgabe wieder zur Diskussion zu stellen.
Es verdient Respekt und Anerkennung, dass Finanzdezernent Christoph Schwind die geplante Anhebung der Abgabe im letzten Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung zurückgezogen hat. Bei dieser Entscheidung dürften die Positionen der beiden größten Fraktionen im Weimarer Stadtrat (CDU und wwbb) eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Die bisherigen Zusatzbelastungen bei Übernachtungen für Besucher unserer Stadt sind gerade noch vertretbar. Weitere Anpassungen könnten zu einem gefährlichen Bumerang werden und den positiven Trend steigender Gästezahlen wieder umkehren.
Die Erhöhung von Steuern und Abgaben sind in der Politik meist ein bequemer, fast immer aber ein falscher Weg. So hat es das weimarwerk bürgerbündnis seit 2004 mit einigen verlässlichen politischen Partnern geschafft, dass kommunale Steuern und Abgaben in den meisten Fällen stabil bleiben konnten. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten und uns zusätzlich bei der notwendigen strukturellen Haushaltskonsolidierung, vor allen Dingen mit der Ausgabenproblematik beschäftigen. Dass ausgerechnet die FDP für Steuererhöhungen eintritt, lässt auf einen konfusen Zustand der örtlichen Partei schließen.

Weimar, den 31.3.2010

Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb

Schau´n mer mal!

Formell eingebracht während der Stadtratssitzung am 24.2. werden aktuell die Beratungen zum Haushalt 2010 durchgeführt. Einem „Minus“ auf der Einnahmenseite steht ein dickes „Plus“ auf der Ausgabenseite gegenüber. Bund und Land lassen grüßen, zudem rächt sich der Verzicht auf eine strukturelle Haushaltskonsolidierung. Finanzdezernent Schwind hatte große Mühe, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Dennoch hat er aufgrund unserer Initiative auf die Erhöhung der Hebesätze für die Gewerbesteuer und die Grundsteuer B verzichtet. Wir bedanken uns für die späte, aber dringend notwendige Einsicht. Allerdings sind im vorliegenden Entwurf, immer noch einige „Kröten“ zu schlucken. Dies sind u. a. die Erhöhung der Kulturförderabgabe, Kürzungen bei der Sportförderung und der Verzicht auf einige wichtige investive Maßnahmen, wie z. B. das Projekt Radweg Taubach. Da wir dies korrigieren möchten und u. a. zusätzliche Finanzmittel für einen Jugendsportförderplan und für ein größeres Budget für unsere Ortsteilbürgermeister einstellen wollen, werden wir uns intensiv mit den Einzelplänen des Haushaltes 2010 und vor allen Dingen mit dem Stellenplan der Verwaltung beschäftigen. Vielleicht gelingt es uns, die erforderliche Gegenfinanzierung darzustellen und dafür eine Mehrheit im Stadtrat zu finden. Das gleicht zwar einer „Herkules-Aufgabe“, macht eine Lösung aber deutlich interessanter. Wie sagte schon unser aller Kaiser Franz Beckenbauer? „Schau´n mer mal!“

Für die Fraktion
Norbert Schremb