Endlich handeln

Saisonbedingt macht sich die fehlende Straßenbeleuchtung vermehrt bemerkbar. Dies stellt nicht nur eine echte, greifbare Gefahr dar, auch das gefühlte Sicherheitsempfinden sinkt bei Dunkelheit merklich. Im Stadtrat baten wir den OB um Stellungnahme zu den aktuell nicht entsprechend der Verkehrssicherungspflicht beleuchteten Straßen und den durch die Verwaltung geplanten Maßnahmen zur stetigen Verbesserung der Situation. Es ist absolut unerklärlich, dass ohne Bedenken für Millionenprojekte, wie Bauhaus-Museum oder die Sanierung des Rathauses städtische Mittel bereitgestellt werden, und bei elementaren (Sicherheits-)Bedürfnissen, wie Straßenbeleuchtung oder die Reparatur von Straßenschäden immer mit den Kosten argumentiert und getan wird, als sei Weimar zahlungsunfähig.

Alle Akteure müssen sich endlich mit der schwierigen Haushaltssituation ehrlich auseinandersetzen. Alles muss auf den Prüfstand, dabei gilt: Ausgabenreduzierung vor Einnahmeerhöhung durch das Anheben von Steuersätzen. Unserem Antrag für einen sofortigen Besetzungsstopp in der Stadtverwaltung wurde das Befassungsrecht abgesprochen. Die Personalkosten (38,2 Mio. Euro mit steigender Tendenz) und die Anzahl der Stellen steigen in den letzten Jahren kontinuierlich, ohne Personalentwicklungskonzept oder Aufgabenkritik! Der neue Haushaltsentwurf 2015 macht dies erneut deutlich. Um den Bruchteil eines finanziellen Spielraumes darzustellen und das vielfältige Leben in unserer Stadt weiter aufrechterhalten zu können, muss hier endlich gehandelt werden.

Unsere Anfragen und Anträge zur Stadtratssitzung am 06.02.2013

DS 014/2013
Anfrage zur Personalentwicklung in der Stadtverwaltung
Jahr für Jahr erhöhen sich die Ausgaben im Bereich der Personalkosten im Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung, stets begründet mit weiteren Tarifsteigerungen und erhöhtem Personalbedarf in verschiedenen Ämtern und
Positionen.
Um einen qualifizierten Überblick über die notwendige Personal- und Kostenentwicklung zu erhalten, sind diesbezüglich weitere Informationen notwendig.
Der Oberbürgermeister wird um  Beantwortung folgender Fragen gebeten:

  1. Wie hoch war die Summe der Vollbeschäftigungseinheiten (VBE)  in den Jahren 2010 – 2012 in der Kernverwaltung und durch welche Anzahl an Mitarbeitern waren diese besetzt (jeweils Stand zum 01.01., 30.06. und 31.12.)?
  2. Wie hoch ist der Durchschnittswert des Krankenstandes im Bereich der Kernverwaltung jeweils in den Jahren 2010 – 2012? Welchen Anteil nehmen dabei Langzeiterkrankungen ein?
  3. Welche Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen wurden durch die Mitarbeiter der Verwaltung in welchem Umfang in den Jahren 2010 – 2012 genutzt? Wie sehen diesbezüglich die Vorgaben des Personal- und Qualitätsentwicklungskonzeptes der Stadtverwaltung aus?


Antrag – Schillerstraße 13/15 und Puschkinstraße 1

An den Immobilien Schillerstraße 13/15 und Puschkinstraße 1 sind trotz mehrfach in den letzten zwei Jahren wiederholten öffentlichen Ankündigungen und Äußerungen zum möglichen Baubeginn und -vorhaben noch immer keine erkennbaren Verbesserungen im Erscheinungsbild zu verzeichnen.
Die Gebäude verfallen täglich mehr und prägen das Stadtbild für Einwohner und Touristen in unvorteilhafter Weise. Um dies zu ändern, sollten Stadtverwaltung und Stadtrat Hand in Hand arbeiten und mögliche Lösungen suchen und verfolgen. Hierfür ist es unabdingbar, dass der Stadtrat über alle denkbaren Varianten und Lösungsvorschläge durch die Stadtverwaltung informiert ist.
Der Stadtrat beschließt:
Der Oberbürgermeister wird gebeten,

  1. schriftlich, aus städtischer Sicht, vollumfänglich zum derzeitigen Stand der aktuellen Bauvorhaben der beiden Gebäude zu informieren;
  2. ausdrücklich zu prüfen, welche Maßnahmen von städtischer Seite ergriffen werden können, damit sich die Gebäude Schillerstraße 13/15 sowie Puschkinstraße 1 entsprechend der vom Gesetzgeber und der Stadt festgelegten geltenden Bestimmungen und gestalterischen Ansprüche, insbesondere in einem förmlich festgesetzten Sanierungsgebiet, zukünftig (schnellstmöglich) wieder harmonisch in die angrenzende Struktur und das städtische Gesamtbild einfügt;
  3. mögliche Lösungsvorschläge inkl. zeitlicher Untersetzung darzustellen;
  4. den Hauptausschuss über die Ergebnisse zeitnah zu informieren und das weitere Vorgehen abzustimmen.

Dieser Antrag wurde aufgrund einer Stellungnahme des Rechtsamtes der Stadtverwaltung nicht zur Tagesordnung zugelassen. Der Stadtrat besitzt laut dieser Auskunft kein Befassungsrecht zu benannter Thematik.


DS 015a/2013
Antrag – Straßenbeleuchtung
Der Stadtrat beschließt:
Der Oberbürgermeister wird gebeten, folgende Schritte einzuleiten:

  1. Die Straßenbeleuchtung wird so gesteuert, dass diese in Abhängigkeit der Dämmerung/ der Lichtverhältnisse im jahreszeitlichen Verlauf geschaltet wird.
    Besonderes Augenmerk soll in den Wintermonaten (November, Dezember, Januar, Februar) zusätzlich auf die Beleuchtung der Schulwege zwischen 6:30 – 8.00 Uhr bzw. 16.00 – 17.30 Uhr gelegt werden. Eine entsprechende ergänzende zeitliche Steuerung ist bei Bedarf vorzuhalten.
  2. Die dazu kalkulierten Kosten sind nach Installations- und jährlichen Betriebskosten ab 2013 im Haushalt einzustellen. Die Kalkulation dazu ist nachvollziehbar im Finanzausschuss aufzuzeigen.

Begründung:
Die Problematik sicherer Schulwege konnte bisher nicht zufriedenstellend geklärt werden. Gerade in der dunklen Jahreszeit erreichen die Fraktion vermehrt Hinweise und Beschwerden besorgter Eltern und weisen auf die unzureichende Beleuchtungssituation vor Schulen und Kindergärten hin.
Die aktuell bestehende Regelung ist nicht ausreichend. Es ist dringender Handlungsbedarf geboten.

Der Antrag wurde durch den Oberbürgermeister übernommen. Zunächst werden die notwendigen zusätzlichen Kosten geprüft. Eine weitere Beratung erfolgt im zuständigen Bau- und Umweltausschuss.

DS 016/2013
Antrag – Amt für Sicherheit und Ordnung/ Ausschreibungen und Vergaben
Der Stadtrat beschließt:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Ausschreibung, Vergabe und Anschaffung aller mobiler und stationärer Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen im Stadtgebiet Weimar in den zurückliegenden drei Jahren und die damit im Zusammenhang stehenden Vorgänge prüfen zu lassen. Das Rechnungsprüfungsamt ist im Rahmen eines Sonderprüfauftrages einzuschalten.
Der Haupt- und Personalausschuss sowie der Finanzausschuss sind dazu fortlaufend zu informieren. Ein Ergebnis soll bis zur April-Sitzung des Stadtrates schriftlich vorliegen.

Begründung:
Ende Dezember wurde die Fraktion zur vermeintlich angewandten Vergabepraxis im städtischen Amt für Sicherheit und Ordnung informiert.
Demnach wurden für entsprechende Geschwindigkeitsmessungen im Straßenverkehr bisher Überwachungsgeräte der Firma Jenoptik AG genutzt. Nach dem Wechsel des dort zuständigen Mitarbeiters zur Firma German Radar GmbH, werden stattdessen nunmehr Geräte dieser Firma genutzt, ohne weitere öffentliche Ausschreibung bzw. Vergabe, begründet ausschließlich mit der engen Beziehung einzelner Mitarbeiter des Ordnungsamtes zu benanntem Verantwortlichen.
Aufgrund der Vorkommnisse und Erfahrungen der vergangenen Jahre im Amt für Sicherheit und Ordnung, bitten wir um Untersuchung und Klärung des Sachverhaltes, um jegliche Verdachtsmomente außer Kraft zu setzen.

Durch den Oberbürgermeister wurde der Antrag übernommen und eine schriftliche Beantwortung zugesichert.

 

Aktuelle Anfragen und Anträge der Fraktion für die Stadtratssitzung am 12.10.2011

Anfrage zum geplanten Winterdienst
Der Winterdienst in unserer Stadt hat in den vergangenen Jahren nicht den elementarsten Anforderungen an Sicherheit und Ordnung auf Wegen und Straßen genügt. In den Ortsteilen fand so gut wie kein Winterdienst statt. Dies hatte insbesondere im Bereich der Ver- und Entsorgung und beim ÖPNV zu erheblichen Problemen geführt.
Bereits zu Beginn des Jahres war die Stadtspitze gefordert diesen unhaltbaren Zustand anzugehen und abgestimmte und koordinierte Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen.
Leider gab es durch die Stadtspitze bisher keine öffentlichen Informationen zur geplanten Organisation und zu möglichen Maßnahmen, um den Winter in diesem Jahr besser bewältigen zu können.
Das weimarwerk hat den Oberbürgermeister daher um Beantwortung folgender Fragen gebeten.

  • Zu welchen Ergebnissen kommt die im Januar 2011 geforderte umfassende Analyse der bisherigen Organisations- und Einsatzstrukturen des städtischen Winterdienstes?
  • Welche möglichen Varianten sieht bzw. favorisiert die Stadtspitze, um den Winterdienst zukünftig so zu gestalten, damit „jahreszeitlich bedingten Wetterphänomenen“ ganzheitlich, abgestimmt und effektiv begegnet werden kann?
  • Wie gestaltet sich aus Sicht der Stadtspitze die finanzielle Untersetzung und der zeitliche Rahmen zur Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen?

Antrag zur Wiederherstellung der Straßenbeleuchtung in der Belvederer Allee
Seit Jahren weisen Anwohner, der Ortschaftsrat und nicht zuletzt der Ortsteilbürgermeister  auf mögliche Gefahrenquellen durch die fehlende Straßenbeleuchtung in der Belvederer Allee hin. Insbesondere Schüler des Musikgymnasiums, Senioren und Anlieger, sowie Schüler der umliegenden Schulen müssen bei tiefer Dunkelheit auch unter schwierigsten Witterungsbedingungen ihren Weg finden.
Hier muss endlich eine Lösung gefunden und umgesetzt werden.
Der folgende Antrag soll dies unterstützen und umfasst erste kurzfristige Maßnahmen sowie die Erstellung und Umsetzung eines Konzeptes für den gesamten Straßenzug.

  • Die Funktionalität der vorhandenen Straßenbeleuchtung in der Belvederer Allee (stadtauswärts, rechts) wird kurzfristig durch fachgerechte Baumschnittmaßnahmen wieder hergestellt.
  • Für die fehlende Beleuchtung, insbesondere am Sommerweg, wird durch die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeitet indem auch alternative Modelle, wie die Errichtung von Straßenlaternen mit Solarmodul zum netzunabhängigen Betrieb, untersucht werden sollen. Die investiven und finanziellen Auswirkungen inkl. des möglichen zeitlichen Realisierungsrahmens sind detailliert darzulegen.
  • Der Stadtrat und die zuständigen Fachausschüsse (BUA, FA) sowie Ortsteilrat und Ortsteilbürgermeister sind zur Stadtratssitzung am 16.11.2011 über die Ergebnisse und weitere Verfahrensweise zu informieren.

Die Anfrage wie auch der Antrag sind zur Stadtratssitzung eingebracht und werden am 12.10.2011 öffentlich behandelt.