2019 – ein spannendes Jahr,

in dem Weimar erneut im Mittelpunkt des nationalen und internationalen Interesses steht. 100 Jahre Weimarer Republik – wir gehen davon aus, dass die geplante Sperrung der Innenstadt in überdimensionalem Umfang für den nationalen Festakt am 06. Februar im DNT mit höchster politischer Prominenz noch einmal überdacht wird, so dass ein Minimum des täglichen Lebens in Weimar möglich ist. 100 Jahre Bauhaus –  zur Eröffnung des Bauhaus-Museums im April erwarten wir, dass, die Bürgerinnen und Bürger Weimars in angemessener Weise in die Festlichkeiten eingebunden werden und ihre Stadt feiern und erleben können. Apropos tägliches Leben – gerade im Taumel des oft und gern formulierten Doppeljubiläums in 2019 darf Weimar die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der eigenen Bevölkerung nicht in den Hintergrund treten lassen: kleine Maßnahmen im Stadtbild, wie eine ausreichende Anzahl von Bänken zum Verweilen, genügend Papierkörbe, gangbares Pflaster oder die schrittweise Verbesserungen bei der Straßenbeleuchtung; eine städtische Gebührenpolitik bei Wasser, Müll, … mit Augenmaß und die direkte Weitergabe von Ersparnissen an die Bürgerinnen und Bürger; keine weiteren kommunalen Steuererhöhungen für Mieter, Eigentümer oder Gewerbetreibende; Familien- und Kinderfreundlichkeit als federführende Zielstellung im Handeln. Nur einige -kleine und große- Leitlinien als Ausgangspunkt unserer Arbeit und eines respektvollen und wertschätzenden Umgangs im täglichen Miteinander.

Für die Fraktion
Prof. W. Hölzer

Wirklich?

Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Weimar macht dicht. Und das am Tag, an dem die erste deutsche Demokratie gefeiert werden soll.

Wer feiert eigentlich?
Was ist mit den Menschen, die in Weimar leben und arbeiten? Eine weiträumige Sperrung ist in diesem Maße kaum nachzuvollziehen.
Was ist mit den Unternehmen und Geschäften? Die schließen an diesem Tag? Auf eigene Kosten? Mitarbeiter werden zwangsweise in den Urlaub geschickt? Verdienstausfall? Wie erklärt man z.B. einem Kunden, dass man am 06.02. leider nicht erreichbar ist und auch im Havariefall nicht helfen kann?
Wie reisen Hotelgäste in der Innenstadt an oder ab? Vom Einzelhandel ganz zu schweigen.
Einpendler aus umliegenden Orten finden weiträumig keine Parkmöglichkeiten. Parkhäuser  sind geschlossen? Öffentliche Verkehrsmittel sind keine Alternative. Ausweichrouten für den ÖPNV gibt es (noch?) nicht.
Wie kommen Kinder in Schulen und Kindergärten?

Gibt es für rechtzeitige Planungen eine zeitnahe Informationsstelle/-nummer, bei Fragen von, von Sperrungen betroffenen, Bürgerinnen und Bürgern?

Wir fordern Augenmaß und nicht Bequemlichkeit! Hier ist dringender Handlungsbedarf zur Verbesserung der Situation notwendig. Wir erwarten insbesondere auch von der Stadtspitze, dass sie sich gegenüber übergeordneten Institutionen für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt einsetzt und ein Minimum an alltäglichem Leben auch an einem unbenommen wichtigen Tag zulässt.

Weimar sollte mit der Erfahrung von zahlreichen hochrangigen Staatsgästen in der Vergangenheit für solch eine Veranstaltung besser gerüstet sein und echte Alternativen zur Komplettsperrung der Innenstadt anbieten können?

Im Übrigen:
Demokratie beruht auf der Zustimmung und Mitwirkung der Mehrheit des Volkes.

 
Prof. Dr. Wolfgang Hölzer
Vereins- und Fraktionsvorsitzender
weimarwerk bürgerbündnis e.V.